Adidas Energy Boost™, den neue Trainingsschuh im 60 km Test

BOOST™- Die neue Dämpfungstechnologie von adidas, verspricht eine Revolution in der Mittelsohle.

BOOST™ bietet mehr Energierückgewinnung, der sogenannte Rebound, als jedes andere schaumbasierte Dämpfungsmaterial in der Laufschuhindustrie . Entwickelt wurde das Produkt gemeinsam mit BASF, und wird aus ca. 2500 Kügelchen gepresst. Ist formstabil auch bei hoher Belastung und soll fast keine Energie schlucken sondern gibt sie dem Läufer zurück.

Zu Beginn wurde nur ganz bewusst ein Alltagsschuh entwickelt, das Modell Energy Boost™. Es kombiniert hohen Komfort mit dynamischer Energie. Bei Hitze, Kälte (getestet bei +40 bis -20 Grad Celsius) und auch nach unzähligen Kilometern bietet BOOST™ im Gegensatz zu normaler EVA-Dämpfung gleichbleibende Performance. Die Sprengung beträgt 10-11 Millimeter, also ein idealer Trainingsschuh.
Die Passform des Obermaterials ist adidas like, nichts für breite Füße, die Zehenbox ist vergleichsweise eng. Der Schuh fällt klein aus, man benötigt mindestens eine ganze Nummer größer. Wenn er dann passt: genial!! Der erste Schuh von adidas seit über 10 Jahren der einfach passt, gefühlt wie ein Hausschuh, drückt nicht, reibt nicht und sitzt trotzdem fest.

Beim ersten Test, ca. 19 km Lauf mit unterschiedlichem Tempo und Untergrund, bin ich über die Dämpfung ziemlich überrascht. Beim langsamen Lauf ist der Schuh einfach nur bequem, hatte das Gefühl die Fußsohle wird massiert, bei höherem Tempo wird der Schuh gefühlt härter. Gefühlsmäßig nimmt die Rückstellkraft bei schnellerem Laufen zu. Ob das „Rebounding“ tatsächlich bei höherer Geschwindigkeit zunimmt werde ich speziell auch auf dem Laufband testen. Auf jedem Fall macht der Schuh, auch durch seine gebogene Form, die Abrollbewegung sehr gut mit.

Das Mittelsohlenmaterial sieht aus wie eine Styroporplatte, ist sehr flexibel, kann man mit 2 Fingern zusammendrücken und geht danach sofort wieder in seine Ausgangsposition zurück. Das Profil ist aufgeklebt, erscheint mir sehr flach, hat aber einen tollen Gripp. Der Schwachpunkt für die Langlebigkeit dieses Schuhes soll nicht mehr die Sohle sein, was noch zu beweisen wäre, sondern das Obermaterial. Laufleistung von über 800 km sollten machbar sein. Ich werde berichten.

2. Testlauf: 10,5 km auf Asphalt, unterschiedliches Tempo, absolutes Lauferlebnis, guter Gripp selbst auf Kopfsteinpflaster. Ich glaube, der Schuh ist Doping für die Füße!

3. Testlauf: Intervall-Training auf dem Laufband. Natürlich ist das Gefühl schneller laufen zu können sehr subjektiv. Obwohl ich die Rahmenbedingungen gleich gehalten habe ( gleiches Laufband, gleiche Steigung und gleiche Geschwindigkeit), ist der Trainingszustand und das körperliche Befinden nicht identisch, weitere zwei Wochen intensive Vorbereitung sind vergangen. Trotzdem, auch hier macht der Energy Boost™ einen gute Job.

4. Testkauf: Heute habe ich einen Halbmarathon mit dem Boost™ gelaufen, es sollte ein ruhiger Lauf werden, nicht besonders schnell, denn ich bin in der Vorbereitungsphase für den London Marathon (noch sechs Wochen), und hatte gestern bereits einen schnelle Einheit über 15,5 km absolviert. Die Strecke war fast ausschliesslich Asphalt, es war trocken, aber selbst an den Verpflegungsstellen hat das Profil einen guten Gripp. Für mich ist die Kombination aus der federnden Sohle und einer sehr flexiblen Fersenkappe nahezu perfekt.
Im Ziel war ich nahe an meiner Bestzeit. In dem Schuh fühle ich mich einfach wohl.

Fazit:
Nach einer Woche mit intensivem Lauftraining, alleine 60 km mit dem Energy Boost™, fällt mein Fazit sehr positiv aus. Das ist der beste Schuh, mit dem ich in den letzten Jahren laufen durfte. Sitzt und passt perfekt, die Sohle ist sehr direkt, den Rebound kann man fühlen, vielleicht wird man sogar schneller! Nur eins ist klar: Laufen muss man immer noch selbst!

Bewertung: 10/10 Punkten

Wenn du auch schon Erfahrungen mit dem Energy Boost™ gemacht hast, lasse es mich wissen.

 

Hier ein kleiner Update (10.08.2014)

Nach ca. 800 km Laufleistung ist der Energy Boost ™ noch fast wie neu! Das „dünne“ Profil der Firma Continental ist nur sehr wenig abgelaufen (siehe Bild), die Sohle noch immer sehr flexibel und das Obermaterial nahezu unverwüstlich.

Alle „Zusagen“ bzw. Versprechungen von adidas in das Material wurden somit eingehalten.

 

adidas Boost

Allerdings hat sich die enge Zehenbox des Schuhs als meine Achillesferse manifestiert. Ungefähr ab km 35 wird es im Schuh verdammt eng. Einen Marathon konnte ich zwar finishen, aber blutige Zehennägel waren die Folge. In der Folgezeit bin ich nur noch kürzere Einheiten bis maximal 25 km gelaufen und habe mich dabei sehr wohl gefühlt.

 

Zu Weihnachten, in Canada, konnte ich mir zum Schnäppchenpreis ein Nachfolgemodell zulegen, den adizero Adios Boost . Den Schuh hatte ich auf der Marathon Messe in Berlin gesehen und Probegelaufen. Ich empfand das Laufen sehr angenehm und habe den Schuh gleich auf meine Wunschliste gesetzt. Die Zehenbox ist weiter und somit für mich ideal. Der Schuh ist noch leichter, nur 228g (der Energy Boost™ 269 g). Er fühlt sich sehr gut an, drückt nicht, auch nach langen Läufen!! Die Sprengung ist geringer (8mm gegenüber 11mm) und nach ca. 650 gelaufenen km sieht auch dieser Schuh noch fast wie neu aus.

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5 Gedanken zu „Adidas Energy Boost™, den neue Trainingsschuh im 60 km Test“

  1. Hallo Klaus,
    habe mir aufgrund positiver Kommentare den Energy Boost gekauft. Bin zur Zeit auch im Marathon-Training für Prag (12. Mai). Dort gibt es viel Kopfsteinpflaster und ich hatte überlegt den Boost eventuell deswegen dort zu laufen. Mein erster Trainingslauf für den Boost war ein 15 km Lauf mit Laufspiel,also in allen Tempibereichen. Kann deine Einschätzung bestätigen, allerdings ist der Schuh für mich wohl doch zu eng für noch längere Läufe. Durch die Rückstellkraft fühlt es sich schnell an, allerdings auch deutlich weicher als andere Laufschuhe, die ich benutze. Das war aber auch beabsichtigt (Kopfsteinpflaster Prag). Soweit so gut, allerdings nur bis ca. km 13. Dann bekam ich urplötzlich starke Schmerzen im Achillessehnenbereich des rechten Beines. Habe diesen erst versucht zu ignorieren, er wurde aber immer stärker, so dass ich den Lauf sogar abbrechen musste. Dies war vor 2 Tagen. Bin seitdem nicht mehr gelaufen, aber ich kann fühlen, dass es noch nicht vergangen ist. Beim Gehen gibt es kein Problem, aber sobald ich etwas anfange zu laufen ist der Schmerz wieder spürbar, auch z.B bei Treppen hinunter gehen. Ich benutze Arnikasalbe und es ist wohl schon leicht besser, aber ein Training traue ich mir noch nicht durchzuführen. Habe gegoogelt und gelesen, dass dieser Schmerz häufig bei zu weichen Laufschuhen mit Rückfederung auftritt. Liegt es also am Schuh? Habe keine andere Erklärung, da ich auch noch nie vorher Probleme an der Achillessehne hatte. Bin jetzt doch sehr enttäuscht, habe mit großer Hoffnung in einen neuartigen Schuh investiert und nun das. Das Gespött meiner Laufkollegen musste ich mir schon anhören (Du fällst auch auf jeden Werbegag herein usw..). Habe auch der Firma Adidas dieses (erste) Feedback geschrieben, ohne Groll aber doch so wie ich es erlebt habe. Kann nun den Boost erst mal nicht weiter laufen, das Risiko ist mir zu groß. Viele Grüße, Peter

  2. Hallo Peter,
    das tut mir sehr leid von deinen Problemen zu hören und ich hoffe deine Verletzung heilt schnell ab.

    Allerdings kann ich mit Achillesproblemen gut mitfühlen, ich hatte jahrelang Probleme mit dem Gleitgewebe, das sich immer wieder entzündete und Knoten bildete, so dass ich kaum laufen konnte. Ich hatte alles mögliche ausprobiert: Einlagen, Hochtontherapie (80 EUR die Stunde x 10),
    regelmäßige Massagen und Kinesiotapes. Am Ende denke ich, hat eine Laufstiländerung doch das meiste bewirkt, ich bin von Fersen- auf
    Mittelfußlauf umgestiegen.

    Auch starte ich mit kurzen Belastungen in den „Neuen“ Trainingsplan bzw. beim Wiedereinstig ins Training, bis zu 10 mal 3 km und erhöhe dann langsam.

    Nun kurzes feedback zu meinen bisherigen boost Erfahrungen:

    Bisher bin ich 6 Einheiten mit dem boost gelaufen, insgesamt ca. 100 km, ein HM und die längste Strecke war 26km, bisher ohne Probleme.
    Ich überlege sogar den London Marathon mit dem boost anzugehen, werde aber vorher nochmal einen 35 km Lauf testen. Ich werde weiter berichten und vielleicht bekommst du einen Tipp von adidas? Würde mich interessieren.

    Gute Besserung und danke für deinen Kommentar

    viele Grüße Klaus

  3. Sehr geehrter Herr Weiland,

    ich freue mich, im Internet nun endlich auch auf einen privaten Testbericht für den Schuh gestoßen zu sein. Was sie schreiben, bestätigt eigentlich das, was ich mir vom Boost erwarte: einen schnellen Trainingsschuh mit der Möglichkeit zum Wettkampfeinsatz zu haben.

    Ich habe mir den Schuh in 46 2/3 bestellt, wie alle bisherigen Adidas-Lauf- und Fußballschuhe. Bei den Laufschuhen habe ich in dieser Größe etwas mehr als eine Daumengröße Platz zwischen dem großen Zeh und der Kante der Fersenbox. Das funktioniert bei den Supernova Glide 4 & 5 prima. Sie schreiben, dass der Boost zumindest eine Nummer kleiner ausfällt, aber dann wie angegossen sitzt. Meine Frage nun: Eine Nummer kleiner als Schuhe anderer Hersteller (da variiert meine Größe nämlich zwischen 44 und 46) oder im Vergleich zu anderen Adidas-Laufschuhen?

    Wenn die Schuhe da sind, werde ich das ja ohnehin am eigenen Leib spüren, möchte aber dem Gefühl Vorschub leisten, mich ärgern zu müssen, weil ich geglaubt habe, dass Adidas größenmäßig eben Adidas ist. =)

    Besten Dank im voraus für Ihre Antwort

    Mit freundlichen Grüßen
    Tobias M. Walter

  4. Hallo zusammen, ich bin auch am überlegen mir den boost zu holen. Meine frage waere aber ist er auch fuer Laufband geeignet? Die meiste Zeit lauf ich wie die meisten draussen, aber hin und wieder geh ich mir auch mal das Laufband :)gruß Kevin

  5. Mittlerweile bin ich ca. 200 km mit dem boost gelaufen, darunter auch den Virgin London Marathon, verschiedene Intervall Einheiten und einen langen Trainingslauf von 30 km.
    Die häufig aufgestellte Kritik, bei nassem Untergrund würde der Gripp fehlen kann ich nicht bestätigen. Das „dünne“ Profil der Firma Conti hat an den „Wasserstellen“ und im Bereich der Duschen perfekt gespurt, allerdings auf Metall muss man aufpassen, das war rutschig.

    Schnelle Intervalle bin ich zum testen auf dem Laufband gelaufen, auch hier hat der boost einen sehr guten Eindruck hinterlassen, auf Gummi ist der Gripp perfekt.

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