10. Skyrun im Messeturm Frankfurt, ein Sprint!

Copyright Jens Schlicht
10. Skyrun im Messeturm Frankfurt, ein Sprint!
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10. Skyrun im Messeturm Frankfurt, ein Sprint!
10. Skyrun im Messeturm Frankfurt, ein Sprint!
10. Skyrun im Messeturm Frankfurt, ein Sprint!

Als alter Hase, denkt man immer, du hast ja schon fast alles gemacht und so viel Neues gibt es nicht. Falsch gedacht.......

 

1202 Stufen , 61 Etagen  ca. 222 Meter nach oben und das als Wettkampf.

 

 

 

Hin und wieder schaue ich beim Adidas  Runners Lauftreff vorbei. Es macht richtig Spaß mit den Leuten zu trainieren. Dann vor ein paar Wochen der Aufruf: Wir starten beim Skyrun! Eine Gute Idee, das Wochenende ist frei und schon habe ich mich angemeldet.

 

Sonntag Morgen, strömender Regen und fast alle Teilnehmer drängen sich im Foyer des Messeturms. Unser Trupp besteht aus 16 Teilnehmern, bis auf Jens Schlicht alle Ersttäter. Die Startplätze ergeben sich aus den Bestzeiten der Vorjahre. Die Profis starten ab 10 Uhr und die Novizen, mit höherer Startnummer, später. Meine Startzeit ist 11:27:10 Uhr. Wir Amateure starten im Abstand von 10 Sekunden.

 

 

Kurz vor meinem Go gehe ich nach draußen, immer noch strömender Regen, die Startlinie ist überdacht doch der  ca. 20 Meter lange Weg zum Treppenhaus ist nass. Vor den ersten Treppenstufen muss ich etwas abbremsen und schon ist es passiert. Vollbremsung am Beton des Treppenhauses. Keine Zeit für Schmerzen, hier wartet eine Aufgabe. Also los, die Stufen hoch, immer zwei Stufen auf einmal. Das ist meine einzige Strategie. Das Treppenhaus ist als Dreieck aufgebaut, zwei Schenkel Stufen, ein Schenkel eben. Die ebene Strecke gehe ich.

 

 

Bei Etage 17 ist mein Puls bereits sehr hoch. Auch höre ich die ersten lauten Atemgeräusche hinter mir. Ich werde wohl bald überholt! Bin ich zu langsam gestartet oder kommt eine Granate angestürmt?  Das Überholen im engen Treppenhaus ist einfacher als ich dachte. Etage für Etage geht es im „Gleichschritt“ nach oben. 

 

 

 

Ab Etage 40 wird es nochmals wärmer. Unten waren hin und wieder mal ein paar Türen zum Treppenhaus offen. Ein Hauch von Frischluft. Ab hier, Mieter ist eine Bank, sind die Türen wie Tresore verschlossen, die Luft steht. Ich bin froh, wegen der Bonbons im Mund keinen trockenen Rachen zu bekommen.

 

Die nächsten 10 Stockwerke gehen überraschender Weise locker. Ich habe immer noch keine brennenden Oberschenkel,  versuche die Atmung zu kontrollieren, aber mein Herz hämmert durch das Treppenhaus, ich befürchte, mich hört jeder heranstürmen. Das hat auch Vorteile, denn die Mitstreiter vor mir gehen zur Seite und lassen mich kampflos überholen.

 

Auf den letzten Etagen überhole ich noch ein paar Kontrahenten. Ich blicke jetzt häufiger auf den Pulsmesser, seit der  17. Etage ist mein Puls nur um 2 Schläge gestiegen, also ziemlich konstant! Meine Ziel unter 10 Minuten zu finishen werde ich nicht erreichen, ich löse mich vom Handlauf und laufe völlig „entspannt“ die letzten 20 Stufen bis zum Ziel. Wenn ich schon nicht schnell bin, möchte ich wenigstens ohne Atemnot oben ankommen.

 

Hinter der Ziellinie freue ich mich auf einen Becher Wasser, gehe zurück zum „Ruheraum“ und schaue nach der Zeit: 11 Minuten 13,4 Sekunden. Hier wollte ich den Ausblick genießen, aber oben angekommen habe ich das völlig verdrängt und bin relativ zügig mit dem Aufzug nach unten gefahren. Alle aus der Gruppe sind heil ins Ziel gekommen. Danielle hat sich sogar einen Podestplatz erstiegen. Vizemeisterin in der Altersklasse. Glückwunsch!

 

Im Foyer  sehe ich nur glückliche Gesichter. Noch schnell ein paar Gruppenfotos und dann muss ich auch schon los.

 

Nächste Jahr wechsele ich die Altersklasse und mit einer durchdachten Rennstrategie sollte eine bessere Platzierung/ Zeit wohl möglich sein. Mir hat die Veranstaltung sehr gut gefallen und ich werde nächstes Jahr wieder kommen. Danke an ARQUE , den Veranstalter.